Schuldetektive in England

Comeniusfahrt nach England

Tag 1 - Die Schule kennen lernen
Die West Kirby Grammar School in West Kirby betreut 1200 Schülerinnen und Schüler, wobei es Jungs erst ab der Oberstufen erlaubt ist, auf die WKGS zu wechseln. Die Schüler werden von insgesamt 85 Lehrern in den Fächern Regierung und Politik, General Studies, Geschichte, ICT (Technik und Medien), Mathe, Physik, Chemie, Bio, Deutsch, Französisch, Spanisch, Latein, Englische Literatur, Englische Sprache, Italienisch, Erdkunde, Kunst, Psychologie, Musik, Sport, Religion, Gesundheit, Business Studies, Darstellendes Spiel, DT (Design Technology) und Food & Nutrition unterrichtet. Das Schulsystem ähnelt in gewisser Weise dem deutschen. Die Schüler müssen im 10.Schuljahr den Realschulabschluss, namens GCSE, machen und falls sie das Abitur nicht anstreben, sind sie dazu verpflichtet, bis zu ihrem 18. Lebensjahr eine praktische Ausbildung zu machen, da jeder bis zur Volljährigkeit eine schulische Ausbildung erhalten muss. Jedoch entscheiden sich die meisten dafü,r das Abitur zu machen. Der Schultag beginnt mit der Überprüfung der Anwesenheit. Ab 9 Uhr beginnt dann der Unterricht und geht bis 16 Uhr, sodass es insgesamt 6 Stunden Unterricht gibt. Nach 2 Stunden, also 100 Minuten, gibt es eine 20-min-Pause und nach der 4. Stunde eine große Mittagspause, die 60 min dauert. Die Schüler kommen per Bus, Auto oder laufen zur Schule. In der kleinen Pause essen die Schüler kleine Snacks und in der Mittagspause essen sie mitgebrachte Brote oder eins der vielen Cafeteriaessen in der Mensa. Bei der Schule handelt es sich um ein Bachsteingebäude mit einzelnen Neubauten, die über ein großes Gelände verteilt sind. Die Häuser haben zwei Stockwerke und sind von Grünflächen, Wegen und Sportplätzen (Bsp.: Tennisplätze) voneinander getrennt.

Tag 2 - Unterricht
Für jedes Unterrichtsfach steht ein Fachraum zur Verfügung. In Biologie arbeiteten die Schüler in Stilarbeit, wobei sie sich gelegentlich über die Sachen austauschten. Insgesamt war es aber ruhig und eine lockere Atmosphäre war im Raum. Insgesamt sind in der Oberstufe immer nur wenige Schüler in einem Kurs. Für die Besprechung des Stoffes sind anstatt Tafeln nur kleine Whiteboards vorhanden. Neben der ruhigen und konzentrierten Arbeitsstimmung wurde jedoch auch gelegentlich privater Gesprächsstoff untereinander ausgetauscht. Die Lehrer bevorzugen die Methode des selbstständigen Erarbeitens und anschließenden Besprechens.

Tag 3 & 4 - Pause & Freunde
Die Zeit in England als Schuldetektive konnten wir sinnvoll nutzen, um einen Einblick in den englischen Schul- bzw. Lebensalltag zu bekommen.
In der Schule in West Kerry gibt es zwei größere Pausen: Eine nach der zweiten Stunde für 15 Minuten und eine 60 Minuten lange Mittagspause. Den Schülern werden währenddessen viele Möglichkeiten zur Beschäftigung geboten. In der ersten Pause nutzen viele Schüler das Mensaangebot. Ihnen stehen viele verschiedene Snacks für wenig Geld zur Verfügung. Während sich die älteren Schüler größtenteils im Gebäude (hauptsächlich in der Mensa) aufhalten, spielen viele der jungen Schüler draußen auf der Wiese und betreiben Sport. Das Verhalten in der großen Mittagspause ändert sich nicht auffallend. Zunächst essen alle Schüler das von der Schule angebotene Essen oder ihr Lunchpaket, das sie von zuhause mitgebracht haben. Den Rest der Mittagspause verbringen die älteren Schüler in der Mensa mit ihren Freunden, um sich über aktuelle Themen auszutauschen oder sie entspannen in einem Oberstufenhaus, das sich auch auf dem Schulgelände befindet. Wenige laufen nach West Kirby und versorgen sich dort. Die jungen Schüler hingegen nutzen den riesigen Schulhof aus und spielen gemeinsam.
Auffällig war die Lautstärke während der Pausen. In der Mensa war es wegen des Lärms schwer, sich mit jemandem zu unterhalten. Zusammenfassend kann man sagen, dass sich nur die Länge und Anzahl der Pausen von unserer deutschen Schule unterscheiden, die Aktivitäten während der Pausen sich jedoch sehr ähneln, aber leider ist uns an unserer Schule weniger Platz geboten.
Auch der Umgang der Schüler untereinander ist ähnlich wie an der Helmholtzschule. Schon auf dem Weg zur Schule trifft man sich. Über die Tage konnten wir auch verschiedene Gruppen beobachten, die ihre Freizeit miteinander verbracht haben. Da die Schüler häufig jedoch weit voneinander weg wohnen, ist es für sie nicht so einfach, sich spontan nach der Schule zu treffen. Außerdem wurden die Jungen, da es nur sehr wenige an der Schule sind, sehr gut integriert. Allerdings vermischen sich ältere Schüler nicht mit jüngeren. Das ein oder andere Mal konnten wir auch beobachten, wie SchülerInnen über andere redeten, jedoch war dies begrenzt und es ist auf keinen Fall von Mobbing auf der Schule zu reden, sondern eher ein toleranter und sozialer Umgang, der geprägt durch Respekt und Anertkennung des anderen ist, zu verzeichnen.

Tag 5 - Das Familienleben
Die meisten Familien rund um West Kirby wohnen in einem Haus.
Zum Frühstück gibt es eher kleine Mahlzeiten und es wird nicht richtig zusammen gegessen. Jedoch wird zum Mittag- beziehungsweise Abendessen warm gekocht und zusammen gegessen. Auch Väter kochen. Einige Schüler essen mittags aber auch schon warmes Essen in der Mensa.
Die Familienmitglieder gehen freundlich miteinander um und in Familien mit ausländischen Wurzeln, zum Beispiel in indischen Familien wird zuhause die Muttersprache, zum Beispiel Hindi gesprochen. Wie für England bekannt, wird in manchen Familien viel Tee getrunken, allerdings entspricht nicht jede Familie dieser Vorstellung.
In ihrer Freizeit gehen sie bowlen, gemeinsam Essen oder treffen sich mit Freunden oder Verwandten. Aufgrund des Berufs arbeiten manche Eltern sehr lange, sodass unter der Woche nicht mehr viel Zeit für die Familie bleibt.
Zusammenfassend gibt es im Vergleich zu Deutschland keine großen Unterschiede. Lediglich unterscheiden sich die Familien in ihrer Wohnsituation, da in Frankfurt die meisten Familien in Wohnungen leben und in England, zumindest hier in West Kirby und Umgebung, eher in größeren Häusern.
Verbesserungsvorschläge für die Helmholtzschule
Durch den Besuch in England sind Unterschiede zwischen der Helmholtzschule und der West Kirby Grammar School deutlich geworden, welche Verbesserungsvorschläge weiter unterstreichen.
Die Fachräume an unserer Schule könnten stärker mit Arbeiten von Schülern oder Fotos von Ausflügen dekoriert werden, genau wie die Gänge, so weit es die Brandschutzverordnung zulässt. An der WKGS sind Fachräume zudem mit den jeweiligen Bezeichnungen gekennzeichnet. Dies gibt neuen Schülern und auch Schulfremden Orientierung. Außerdem ist die technische Ausstattung der WKGS wesentlich besser als an unserer Schule. Auch die Sauberkeit wird eher gewahrt als bei uns, hierbei müsste man über ein Schülerkontrollsystem nachdenken. Zudem gibt es eine Wand, welche Bilder von Comenius-Treffen zeigt. Ein weiterer Aspekt ist die Auswahl an Austauschen oder Auslandsprojekten, die bei uns noch realisiert werden muss. Insgesamt ist die West Kirby Grammar School gut organisiert und garantiert den Schülern eine gute Ausbildung, genau wie bei uns, bei beiden Schulen ist der Umgang untereinander und der Lehrer mit den Schülern positiv, allerdings sollte bei uns weiterhin darauf geachtet werden, dass den Schülern mit Toleranz und Respekt begegnet wird und der Mensch im Vorergrund steht, Gleiches gilt natürlich für die Lehrer.